Weltweite Verknappung von Torf: Herausforderungen für die kommende Saison
Die aktuelle Situation am europäischen Torfmarkt sorgt in der grünen Branche für zunehmende Unsicherheit. Anhaltende Schlechtwetterphasen im Baltikum haben die Erntemengen massiv reduziert und damit die gesamte Versorgungslage deutlich verschärft.
Deutlicher Rückgang der baltischen Torfernte
Im Baltikum, einem der wichtigsten Herkunftsgebiete für hochwertigen Weißtorf, konnten in diesem Jahr aufgrund außergewöhnlich nasser Wetterbedingungen nur rund 50 % der üblichen Mengen geerntet werden. Bereits die vergangenen Jahre waren durch witterungsbedingte Einschränkungen geprägt, wodurch die Vorräte ohnehin knapp sind. Für die kommende Saison ist daher mit erheblichen Engpässen bei baltischen Substraten zu rechnen. Viele Produzenten und Händler berichten bereits jetzt, dass Torf aus dem Baltikum nahezu nicht verfügbar ist. Kunden, die baltische Substrate bei GBC Österreich im Vorjahr bezogen haben, werden von uns auch heuer mit Ware versorgt.
Versorgung aus Deutschland und Österreich aktuell gesichert
Positiv ist, dass die Lieferungen aus Deutschland und Österreich derzeit als gesichert gelten. Diese Regionen konnten trotz regionaler Herausforderungen stabile Erntemengen erzielen. Allerdings ist auch hier davon auszugehen, dass die Torfanteile in Substraten reduziert werden müssen – sowohl aufgrund der allgemeinen Rohstoffknappheit als auch im Zuge der fortschreitenden Umstellung auf nachhaltigere Substratkomponenten. Viele Hersteller arbeiten bereits intensiv an torfreduzierten oder torffreien Alternativen, um langfristig unabhängig von witterungsbedingten Schwankungen zu werden.
Preisentwicklung: Deutliche Unterschiede zwischen den Herkunftsregionen
Die angespannte Versorgungslage wirkt sich auch auf die Preise aus. Substrate mit hohem Torfanteil aus dem Baltikum werden in der kommenden Saison deutlich teurer. Aufgrund der extrem knappen Verfügbarkeit ist mit spürbaren Preissteigerungen zu rechnen. Für Substrate aus deutscher oder österreichischer Produktion wird hingegen nur mit moderaten Preissteigerungen gerechnet. Hier profitieren Verarbeiter und Endkunden von stabileren Lieferketten und einer besseren regionalen Versorgungssituation. Fazit: Die Torfknappheit stellt die Branche erneut vor große Herausforderungen. Eine frühzeitige Planung, rechtzeitige Bestellung und die Offenheit für torfreduzierte Substratalternativen sind in dieser Saison wichtiger denn je.

